Expertenrunde diskutiert „Kärnten 2023 – eine Standortbestimmung“ im CC

Großen Publikumsandrang gab es am Montag, 31.01. 2023, bei der ersten Veranstaltung des Club Carinthia im neuen Jahr mit dem Thema „Kärnten 2023 – Eine Standortbestimmung.“ In einer überaus engagierten und offenen Diskussion sowohl unter den sachkundigen Panelisten als auch mit dem CC-Publikum analysierte man die Stärken und Schwächen Kärntens sowie die Zukunftsfähigkeit dieses Sehnsuchtsbundeslandes.

Die extra aus Brüssel angereiste Leiterin der Kärnten-Vertretung bei der EU, Mag.a. Martina Rattinger, erläuterte in ihrem Impulsreferat ihre vielfältige, herausfordernde und vor allem engagierte Lobbying-Tätigkeit im Sinne Kärntens – unter anderem hinsichtlich der Baltisch-Adriatischen Verkehrsachse - und untermauerte Erfolge für Kärnten im Wettstreit um EU Gelder mit beeindruckenden Zahlen u. Fakten. Gleichzeitig verwies sie auf Chancen und Gefahren für Kärnten durch den EU Chips Act und unterstrich Kärntens herausragende Rolle in der Produktion von Solarpanelen.

Adi Winkler, ehemal. stellvertr. Chefredakteur der Kleinen Zeitung und Experte für Nachhaltigkeit und Innovation, eben erst aus Davos zurückgekehrt, hinterfragte die gerne zitierten guten F&E Rankings Kärntens im Bundesländervergleich, zeichnete ein durchaus kritisches Bild der Zukunftsfähigkeit Kärntens hinsichtlich Energiewende und neuer Technologien, und forderte eine substantielle Bildungsinitiative mit Schwerpunkt MINT Fächer.  

Christian Kresse, bis vor kurzem langjähriger Leiter der Kärnten-Werbung, zählte mit erfrischend offenen, pointierten Worten die strukturellen, aber auch politischen bzw. psychologischen Defizite in Kärntens Tourismus-Marketing auf. Kärnten werde von der Erbengeneration zunehmend „verkauft“, ist im Vergleich zu anderen erfolgreichen Tourismusdestinationen wie z.B. Südtirol eklatant unterfinanziert, und das Alpen-Adria Konzept habe keinesfalls jenen Mehrwert für Kärnten gebracht, den man sich erhofft hatte, so Kresse. Wie Adi Winkler vor ihm beklagte Kresse den eklatanten Facharbeitermangel im Tourismus, aber auch weit darüber hinaus.

Panelisten sowie das aufmerksame CC-Publikum waren sich einig, dass es neben vielen strukturellen Änderungen in Kärnten vor allem auch eines neuen, optimistischen, „Can-Do-Mindsets“ bedarf, damit Kärnten zu erfolgreichen europäischen Regionen aufschließen kann. Inspiriert von der 2-stündigen Diskussion plauderten CC-Mitglieder mit der Expertenrunde bei Brötchen und Getränken bis in den späten Abend, dank Gastgeber/CC-Vorstandsmitglied Andreas Klingan von der Oberbank.